Digitale Transformation der Infektionsprävention für Schweizer Spitäler
Eine Initiative in digitaler Transformation im Schweizer Gesundheitswesen
Mit der fortschreitenden Digitalisierung im Gesundheitssektor eröffnen sich bedeutende Möglichkeiten für die Infektionsprävention. Swissnoso hat deshalb eine Initiative lanciert, um eine nationale «Infection Prevention and Control (IPC) Platform» aufzubauen. Die Initiative setzt sich für eine halb- und vollautomatische Surveillance von healthcare-assoziierten Infektionen in der Schweiz ein und bietet den Spitälern eine Softwarelösung, welche diverse weitere Tätigkeiten der Spitalhygiene unterstützt.
Unser strategischer Ansatz zur Verbesserung der Infektionsprävention
Die drei Hauptziele der Initiative sind:
- Reduktion der manuellen Arbeit des Spitalhygieneteams durch die automatisierte Übernahme und Analyse von klinischen Routinedaten aus den spital-internen Systemen
- Unmittelbare Wirksamkeit der Daten für die Reduktion der healthcare-assoziierten Infektionen durch zielgerichtete, zeitnahe und kontinuierliche Berichterstattung in benutzerfreundlichen Dashboards
- Automatisches Weiterleiten verschlüsselter Daten an Swissnoso zur Erfolgskontrolle der nationalen Strategie NOSO und für die Spitäler zu Benchmarking Zwecken
Wir erwarten, dass die Softwarelösung den Spitälern - nach einem initialen Aufwand für die Programmierung von Schnittstellen - eine wesentliche Entlastung auf der Personalseite bringen wird. Dies ist ein Hauptargument für die Umsetzung dieses Projekts. Das Team der Spitalhygiene kann damit wieder gezielter und effektiver an der Umsetzung der Infektionsprävention in den Abteilungen arbeiten.
Die technische Umsetzung
Diese Ziele sollen erreicht werden durch eine im Spital installierte Software mit Schnittstellen zu Labordaten, klinischen und administrativen Daten. Die Software wird von Swissnoso konfiguriert und enthält alle Algorithmen für die Überwachung der Infektionen, der Adhärenz an Präventionsmassnahmen und für die Unterstützung der Spitalhygieneteams in Belangen der täglichen Arbeit, z.B. Isolationsmanagement und Contact Tracing.
Die Zusammenarbeit als Kern der Innovation
Um die Machbarkeit IPC Platform abzuklären und die Anforderungen der Spitäler zu eruieren, haben wir uns mit Hygiene- und IT-Abteilungen verschiedener Krankenhäuser ausgetauscht und eine strukturierte Online-Umfrage gemacht. Gespräche mit führenden Anbietern von elektronischen Klinikinformationssystemen und Krankenhaushygienesoftware erweitern die Wissensbasis. Da wir nicht die einzigen sind, die im Gesundheitswesen von der digitalen Transformation betroffen sind, sind wir in engem Austausch mit anderen Organisationen, insbesondere der Strategie DigiSanté des Bundes. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich dieses Engagement lohnt im Hinblick auf Interoperabilität, Datenstandardisierung und die optimale Nutzung von Synergien.
Die Projektplanung
Swissnoso hat vergangenes Jahr umfangreichen Vorabklärungen zur Machbarkeit und den Anforderungen an die IPC Platform gemacht. Dieses Jahr folgen weitere Abklärungen zur Finanzierung des Projektes und zur Wahl von möglichen IT-Partnern.
Sind Sie interessiert an einer Zusammenarbeit?
Hat Ihr Spital Interesse an einer neuen IPC Software Lösung? Seien Sie Teil des Projekts und engagieren Sie sich als Pilotspital. Swissnoso steht bei Fragen gerne zur Verfügung (E-Mail).
Arbeitsgruppe Digitalisierung
Prof. Dr. med. Hugo Sax, Leiter Arbeitsgruppe Digitalisierung (E-Mail)
Dr. sc. nat. Alexandra Scherrer, Projektleiterin Digitalisierung (E-Mail)
Dr. Delphine Berthod, Hôpital du Valais
PD Dr. med. Niccolò Buetti, Hôpitaux universitaires de Genève
Dr. med. Gaud Catho, Hôpitaux universitaires de Genève
Prof. Michael Lehmann, Berner Fachhochschule
Dr. Christelle Perdrieu, Hôpital du Valais
Dr. med. Matthias Schlegel, Kantonsspital St. Gallen
Dr. med. Alexander Schweiger, Kantonsspital Zug
Prof. Dr. med Rami Sommerstein, Hirslanden Klinik St. Anna, Luzern
François von Kaenel, Berner Fachhochschule
PD Dr. med Aline Wolfensberger, Universitätsspital Zürich