VRE
VRE in Schweizer Spitälern – nationale Empfehlungen und aktuelle Zahlen
Im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit hat Swissnoso im Juli 2018 aufgrund der damaligen epidemiologischen Lage nationale Empfehlungen zur Bekämpfung der Ausbreitung von Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) erarbeitet. Im Dezember 2021 wurden die nationalen Empfehlungen für Prävention und Kontrolle von multiresistenten Erregern (MRE) publiziert, welche die Massnahmen zur Bekämpfung von VRE in Spitälern beinhalten.
Aktuelle Zahlen Schweiz
In enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Zentrum für Antibiotikaresistenzen (www.anresis.ch) ist Swissnoso bestrebt, allen Spezialistinnen und Spezialisten sowie Verantwortlichen für Infektionsprävention und Kontrolle in Gesundheitsinstitutionen aktualisierte Zahlen zu neuen Fällen von VRE in einzelnen Kantonen zur Verfügung zu stellen. Die Aufzählung von VRE-Fällen für einzelne Spitäler ist aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich.
Die Abfrage dieser Datenbank gewährt einen Überblick zur aktuellen Lage in der Schweiz und soll helfen, VRE-„hotspots“ auf kantonaler Ebene zu erkennen. Dies ermöglicht, bei Patientinnen oder Patienten mit Spitalaufenthalt in einem Kanton mit hoher oder ansteigender Zahl von VRE-Fällen sensibilisiert zu reagieren und gegebenenfalls die notwendigen präventiven Massnahmen inkl. Abstrich-Untersuchungen von Risikopatienten rasch einzuleiten.
Bei der Interpretation dieser Zahlen möchten wir auf Folgendes hinweisen:
- Obschon ANRESIS über 75% der jährlichen Spitaltage abdeckt, sind aufgrund der freiwilligen Teilnahme der Laboratorien einzelne Spitäler nicht eingeschlossen.
- Die Isolate werden dem Kanton des einsendenden Spitals (und nicht dem Standort des Labors) zugeordnet.
- Es werden nur Isolate von hospitalisierten Patienten gezählt. Bei Duplikaten wird jeweils die invasivste Probe berücksichtigt.
- Eine steigende Zahl von VRE-Fällen in einzelnen Spitälern kann auch durch ein verstärktes Eintrittsscreening von Hochrisikopatienten oder eine Zunahme von sporadischen Fällen bedingt sein und lässt nicht zwingend auf einen VRE-Ausbruch schliessen. Diese Zahlen sind deshalb nicht für das Benchmarking zwischen den Kantonen geeignet.
- ANRESIS unterscheidet Screening Proben von klinischen Isolaten aufgrund des Entnahmeortes. Swissnoso publiziert bei den Zahlen pro Kanton jeweils die aggregierten Daten von klinischen Proben und Screenings und stellt diese den invasiven Isolaten (Blutkulturen) gegenüber. Details sind im VRE-Dashboard von ANRESIS (www.anresis.ch) zu finden.
Hier geht’s zu den aktuellen VRE- Zahlen (September 2024)
Kommentierung der Zahlen Ihres Kantons
Wir möchten Sie auffordern, hier die Fälle Ihres Kantons zu kommentieren, wenn Sie denken, dass diese Information für andere Spitäler von Interesse sein könnte. Falls Sie Ihre Isolate sequenzieren lassen und eine Häufung spezifischer Sequenzierungstypen registrieren, ist dies ebenfalls von Interesse.
Gesetzliche Meldepflicht für VRE-Ausbrüche
Wir erinnern Sie daran, dass VRE-Ausbrüche in Spitälern der Meldepflicht unterstehen.
- Revision der Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen: Wichtigste Anpassung per 1. Januar 2020 (BAG-Bulletin, 16.12.2019)
- Meldung zum epidemiologischen Befund
- Leitfaden zur Meldepflicht 2024 (PDF, 1 MB, 27.03.2024)