Swissnoso führt im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit ein Pilotprojekt zur Surveillance (Überwachung) von spitalerworbenen Pneumonien bei nicht-beatmeten Patienten durch (CHAPS - Swiss (CH) non-ventilator-associated hospital-acquired pneumonia surveillance)   

Nicht-ventilator-assoziierte, spitalerworbene Pneumonien (nvHAP) gehören zu den häufigsten healthcare-assoziierten Infektionen. Da alle nicht-intubierten hospitalisierten Patientinnen und Patienten eine nvHAP erleiden können, ist eine manuelle spitalweite kontinuierliche Infektüberwachung zu zeitaufwändig. Semi-automatisierte Surveillance-Systeme, in denen computerisierte Algorithmen Patientinnen und Patienten für die manuelle Surveillance vorselektionieren, können den Aufwand für die manuelle Surveillance reduzieren und dadurch eine kontinuierliche nvHAP-Surveillance ermöglichen.  

In einem Pilotprojekt zur semi-automatisierten nvHAP Surveillance möchte Swissnoso erstens klären, welche Zeit- und Personal-Ressourcen notwendig sind, um eine semi-automatisierte Surveillance in einem Spital zu etablieren und auszuführen. Ausserdem soll aufgezeigt werden, welche Voraussetzungen die Etablierung erleichtern. Zweitens soll geklärt werden, wie hoch die Sensitivität der semi-automatisierten nvHAP Surveillance gegenüber einer manuellen nvHAP Surveillance ist, und wie hoch das sogenannte Interrater-agreement (den Grad der Übereinstimmung zwischen zwei manuellen Reviewern) ist.  

Das Pilotprojekt ist im Juli 2023 angelaufen. Die Ergebnisse der Pilotstudie informieren Spitäler und Behörden über die obengenannten wichtigen Parameter und sollen die Grundlagen liefern, um über eine allfällige schweizweite Einführung einer semi-automatisierten nvHAP Surveillance zu entscheiden.  

Stand Januar 2024